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Der physische Körper im Wandel Im Entwicklungsprozess eines Menschen ist der physische Körper der Anteil, der am längsten für Veränderung braucht. Wenn der Geist und das Bewusstsein sich erheben, der Wille des Menschen mit einer Absicht einen Weg gewählt hat, wenn die Psyche mehr und mehr durchschaut wird, nimmt Veränderung seinen Lauf. Das kann ganz schnell gehen. Von einer Minute auf die andere. Der Mensch erkennt und ist in diesem Moment verwandelt. Doch der physische Körper braucht Zeit. Er funktioniert ganz anders. Über viele Jahre hat er angesammelt. Wir haben Vieles in unserem Körper abgelegt. Die Alkoholexzesse. Die Drogenversuche. Gifte und die Reste des Junk Food. Überbleibsel von Viren, Pilzen, Parasiten. Folgen von Stress und Nächten ohne Schlaf. Nicht ausgeheilte Verletzungen und Schäden, die wir vielleicht noch gar nicht bemerkt haben. Stoffe und Energien, die unser Immunsystem und unsere Zellen schwächen. Außerdem trägt unser Körper für uns die unbewussten Glaubenssätze, die verdrängten Geschichten und die schmerzhaftesten Gefühle. Damit wir überleben konnten. Unser Körper hat Gelerntes einverleibt. Vielleicht wurde aus Vorleben etwas mitgebracht und auf den Körper aufgeprägt. Unser Körper lebt jede Sekunde des Tages mit all dem, ohne dass wir vielleicht überhaupt davon wissen. Er hält es für uns. In den Knochen. In den Faszien und den verbindenden Geweben. In den Muskeln. In den Organen. In den Häuten. Im Nervensystem. Im Blut und den Flüssigkeiten. In den Zellen. In den Zellzwischenräumen. In der DNA. In diesen Zeiten des Wandels verändert sich der Mensch auf allen Ebenen. Wir Menschen erkennen. Wir erkennen, dass viele erzählte Geschichten der Vergangenheit nicht der Wahrheit entsprechen. Wir erkennen, dass es möglich ist, Gefühle auszuhalten, die als Kind nicht aushaltbar waren. Wir erkennen, dass das Wünschen unseres Herzens vom eingeschlagenen oder vorgegebenen Weg abweicht. Wir erkennen, dass es die Sehnsucht nach einem schönen Leben wert ist, mutig zu sein. Wir erkennen, dass wir ein mächtiges, schöpferisches Wesen sind und immer waren. In diesem Erkennen beginnen sich jahrzehntelange Verformungen aufzuheben. Alle Ebenen von uns beginnen sich auszurichten. An einer innewohnenden Mitte, die das Höchste in sich birgt. Die geistigen und emotionalen Anteile von uns Menschen sind zu diesen Veränderungen schneller in der Lage als der physische Körper. Unser materieller Aspekt ist träge. Er hat materielle Bedürfnisse und ist an Zeit und Raum gebunden. Auch wenn ein wacher Geist eine körperliche Veränderung ermöglichen kann, braucht die Masse in der materiellen Dimension Zeit. Die Zellen müssen sich reinigen. Die Geschichten aus den Eingeweiden und Gewebenetzen fließen. Die falschen Informationen aus den Flüssigkeiten befreit werden. Die Gewebe müssen sich klären und erneuern. Uralte Information muss aus dem Körper entlassen werden. Dies ist anstrengend. Es kostet Energie. Es ist nichts, was wir so nebenher machen. Diese körperliche Befreiung und Erhöhung sind eine große Sache. Es sind viele körperliche Symptome in diesem Übergang möglich. Vielleicht können wir nachts nicht schlafen. Haben großen Hunger oder gar keinen. Erleben Hitzeschübe. Vielleicht spüren wir, dass unser Herz Druck hat oder aus dem Rhythmus fällt. Vielleicht haben wir Schmerzen in Muskeln, Faszien oder Gelenken. Oder es kribbelt, vibriert oder erwacht ein Körperbereich zum Leben. Sind erschöpft. Brauchen viel Zeit für uns, Ruhe und Stille. Vielleicht haben wir das Gefühl, wir können nicht denken, sind schwindlig oder haben Kopfschmerzen. Oder unsere optische Wahrnehmung ist ungewohnt und neu. Vielleicht fühlen wir uns leer, oder wie in einem Neoprenanzug. Körperteile können aus unserer Wahrnehmung verschwinden oder werden präsenter. Vielleicht können wir gewohnte Menschen, Medien oder Geräusche nicht mehr aushalten. Oder verspüren Lust auf bisher Abgelehntes oder etwas ganz Neues. Diese Vorkommnisse der körperlichen Veränderung sind gekennzeichnet, dass sie zeitlich begrenzt auftreten. Sie bleiben nicht, sondern wandeln sich nach relativ kurzer Zeit wieder. Für unseren Körper ist die Veränderung in dieser Zeit ein sehr großer Schritt. Er ist der Anteil von uns, der sich am langsamsten verändert. Er leistet in dieser Zeit der Erhöhung unglaublich viel. Dafür braucht er Unterstützung. Meditation allein reicht dafür nicht. Unser Körper braucht ausreichend Ruhe und Zeit für Erholung. Er braucht gute Lebensmittel und alle Nährstoffe, damit er Altes loslassen und Neues aufbauen kann. Er braucht genug Schlaf. Zeit mit Menschen, die uns verstehen und achten, mit denen wir lachen und genießen können, wo wir unser Herz öffnen können und mit denen wir glücklich sind. Natur ist eine Umgebung, in der unser Körper sich selbst regenerieren kann. Jede Art von Körpertherapie, die unserem Körper gut tut, kann ihn unterstützen. Bewegung erleichtert dem Körper Veränderung, damit er nicht feststeckt und blockiert ist. Unser Körper verdient Mitgefühl, Liebe und eine achtsame Behandlung. Denn er leistet viel in dieser Zeit. Während der Geist und das Herz vorauseilen, muss er sich materiell umwandeln. Transformieren. Aus etwas Bestehendem etwas Neues gestalten. Loslassen und sich gleichzeitig mit Neuem füllen. Die Dunkelheit beseitigen und sich dem Licht öffnen. Sich von Höherem durchdringen lassen und alles, das ihn behindert, abfallen lassen. All das ist ein wahrer Kraftakt. Dafür verdient er, weich gebettet und geliebt zu sein. Gut genährt und mit allem versorgt, was er braucht. Denn auch wenn unser Körper ein temporäres Zuhause ist, wurde er mit viel Liebe erschaffen. Er darf nicht als primitiv oder maschinell gesehen werden. Das wird im nicht annähernd gerecht. Er soll als das Wunder erkannt werden, das er ist. Der menschliche Körper ist eine Manifestation unserer Seelenqualität. Er steht dem höchsten Aspekt des Menschen zur Verfügung sich zu erfahren. Das ist eine große Leistung und dafür gebührt ihm unsere Dankbarkeit und Anerkennung. So gilt es, dem Körper mit Geduld und Fürsorge zu begegnen. In engem Kontakt mit ihm zu sein. Zu hören, was er braucht, damit er diesen Wandel mitgehen kann.
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